Die Papierene Brücke
Ruth Beckermann, AT 1987, 95 Min., OmeU
Vortrag: Patrick Holzapfel
Datum: 12.05.2022, 19.00 Uhr
Ort: Universitäts-Campus, Hörsaal C2 (Spitalgasse 2, 1090 Wien)
Auf den Spuren der eigenen Familiengeschichte, führt es Ruth Beckermann von Wien, wo ihre Großmutter den Krieg als „U-Boot“ überlebte, bis in die Bukowina, eine Region, die Zeuge der Judenvernichtung war und dennoch vom Humor der wenigen Überlebenden durchdrungen ist. Zur selben Zeit befindet sich Wien mitten im Wahlkampf Kurt Waldheims, der den tief sitzenden Antisemitismus Österreichs einmal mehr lautstark in die Öffentlichkeit holt. An den verschiedenen Orten begibt sich Beckermann auf die Suche nach Bildern zu den Erzählungen und Erinnerungen der Vergangenheit. Die Suche führt sie schließlich auch hinter die Kulissen eines Filmsets in Osijek, in dem Shoah-Überlebende zu Statisten der Geschichte werden und stellt sich der Frage, welche Rolle Film in der Konstruktion von Geschichte(n) spielt. Die sensible Auseinandersetzung mit den eigenen Narrativen gewährt einen Einblick in Prozesse der Geschichtswerdung und macht die Konvergenz zwischen Geschichte und Erinnerung, Fakten und Erzählung sichtbar.
Der Filmclub Tacheles präsentiert im Rahmen der »FILMREIHE BECKERMANN« den 1987 erschienenen Dokumentarfilm »Die Papierene Brücke« am Campus der Universität Wien. Die Veranstaltung wird durch einen Einführungsvortrag von Autor und Kurator Patrick Holzapfel begleitet.
Die Filmvorführung ist bereits die zweite Veranstaltung der Filmreihe und schließt an den Auftakt im Oktober 2021 an, der in Kooperation mit dem Jüdischen Filmfestival Wien statt gefunden hat. Zu diesem Anlass wurde der Dokumentarfilm WIEN RETOUR (AT 1983) von Ruth Beckermann und Josef Aichholzer an der Universität Wien gezeigt.
© Ruth Beckermann Filmproduktion
